Im Interview – Jörg Steinsträter RADIKAL DIGITAL


Veröffentlicht in der INNSIDE - Ausgabe April 2023

Seine Welt ist das Netz mit seinen grenzenlosen Möglichkeiten. Seit 2016 entwickelt Jörg Steinsträter (34) für die Grafenauer Kreativagentur ATELIER UND FRIENDS digitale Lösungen aller Art für die Kunden. Im Interview erklärt der Chef-Programmierer, wieso ohne die passende Präsenz im Internet auch in der kleinen, regionalen Welt nichts mehr geht – und wie die Zukunft aussehen wird.

Die Möglichkeiten des World Wide Web sind grenzenlos. Wieso ist eine gute Präsenz im Internet so wichtig?


Heutzutage ist die eigene Internetpräsenz DAS Aushängeschild für potenzielle Kunden, neue Bewerber und jeden, der sich für ein Unternehmen interessiert. Eine Homepage ist der erste Anlaufpunkt und die digitale Visitenkarte. Alles spielt sich zuerst im Netz ab. Und für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Das heißt: Wem die Webseite nach dem ersten Klick nicht gefällt, der ist weg und kommt nicht wieder?


Genau so ist es! Menschen verbringen unendlich viel Zeit online. Und deswegen ist die Konkurrenz ebenfalls grenzenlos. Wem eine Seite oder ein Social Media-Auftritt nicht gefällt, der sucht halt woanders.

Gerade die Corona-Zeit hat die Prozesse und generell die Welt noch digitaler und vernetzter gemacht, oder?


Viele internationale Unternehmen, die zu unseren Kunden gehören, sind radikal digital geworden. Sie haben Prozesse über Grenzen und Kontinente hinweg optimiert. Vieles, was früher in langen Präsenz-Meetings passiert ist, läuft nun virtuell ab. Im Zuge dessen ist es jedoch auch wichtig, dass sich regionale Unternehmen, Betriebe und Dienstleistungen an die neuen digitalen Möglichkeiten anpassen.

Webseiten sind das eine. Viele Unternehmen benötigen auch eigene Anwendungen, sogenannte Custom Software. Wieso ist das so bedeutend?


Was viele nicht wissen: Neben den bekannten Webseiten, Shops und Landingpages entwickeln und betreuen wir auch Software, um z.B. die Digitalisierung in den Unternehmen voranzutreiben und Prozesse effektiver und dynamischer zu gestalten. So konnten wir interne Kommunikations-Plattformen, Software zur Datenanalyse sowie zur Automatisierung von Geschäftsprozessen erfolgreich an den Start bringen. Die von uns entwickelte Software entspricht allen modernen Standards – und das sowohl aus Sicht des UI (Benutzeroberfläche) als auch der UX (Benutzerfreundlichkeit).

Können Sie uns das an einem konkreten Beispiel erklären?


Für unsere Kunden bieten wir eine Software zum Recruiting, also zur Gewinnung von neuen Mitarbeitern, an. Hier wird von uns nicht nur eine für den Kunden spezifisch erstellte Webpräsenz zur Verfügung gestellt, sondern auch die Verwaltung bzw. Erstellung von Stellenangeboten ist hier einfach und unkompliziert gehalten. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist es das Aushängeschild für potenzielle neue Angestellte. Je nach Anforderungen des Betriebs werden die Prozesse im System angepasst und maßgeschneidert. Die Sicht des Bewerbers haben wir dabei nicht außer Acht gelassen und ermöglichen es, schnell eine passende Stelle zu finden und sich ohne Umwege auf genau diese zu bewerben.

Wie korrespondiert diese Software, z.B. mit Google, Social Media und gängigen Bewerberportalen?


Unsere Software ist an diverse Schnittstellen angebunden. So werden die Stellen z.B. direkt automatisiert für Google-Jobs optimiert und Vorschauen für alle gängigen digitalen Kanäle erstellt.

Und das Gute am Digitalen ist: Der Erfolg ist sofort messbar, oder?


Das Schöne ist, dass eine Menge Daten gesammelt werden können, datenschutzkonform versteht sich. So können auch im laufenden Betrieb Anpassungen an der Optik und des Bewerbungsprozesses vorgenommen werden. Das führt zu einer stetigen Verbesserung der eigenen Präsenz.

Die beste Bewerbungs-Software hilft jedoch nichts, wenn die Webseite nicht passt. Diese ist die Visitenkarte für künftige Mitarbeitende, aber auch Kunden. Was sind hier die Trends?


Wer heutzutage einen Arbeitsplatz sucht, macht dies online. Entsprechend sind der Ersteindruck und die Einfachheit des Bewerbungsprozesses ausschlaggebend. Wer nicht direkt beim ersten Klick auf eine Stellenanzeige kommt bzw. nicht von der Recruiting-Seite überzeugt ist, bricht ab. Der Bewerber ist fürs Unternehmen binnen Sekunden verloren.

Atelier & Friends entwickelt auch Lösungen für die Corporate Identity und digitale Plattformen für die interne Kommunikation. Wie darf man sich das vorstellen?


Unsere Corporate Identity-Software dient in erste Linie dazu, es dem Unternehmen zu ermöglichen, das eigene CI durchgehend einheitlich zu halten. Es können Vorlagen hochgeladen und erklärt werden. Hier gilt die Devise „single source of truth“. Sprich: Es gibt nur eine Quelle der Wahrheit. Soll etwa eine neue Social Media-Kampagne erstellt werden oder ein neuer Flyer, so gilt es, die entsprechenden Vorlagen direkt aus der Plattform zu nehmen und auf dieser Basis die neuen Produkte zu erstellen.

Lassen Sie uns abschließend noch ein bisschen in die Zukunft blicken: Welche Rolle wird die Künstliche Intelligenz einnehmen?


Ich denke, Künstliche Intelligenz wird uns in Zukunft noch deutlich mehr in der Arbeitswelt und im Privatleben begleiten. ChatGPT hat ja vor kurzem für Schlagzeilen gesorgt. Auch wir benutzen Künstliche Intelligenz in unseren Prozessen. Es unterstützt uns in vielen Aufgabenbereichen.

2007 kam das erste iPhone auf den Markt, hat das Internet in die Hosentasche gebracht und revolutioniert. Welche großen neue Würfe sehen Sie auf uns und die Welt zukommen?


Ich rechne gerade im privaten Bereich mit großen Sprüngen: Vom intelligenten und hoch automatisierten Auto, das auf Dauer nicht nur den Verkehr sicherer macht, sondern auch unsere Umwelt schont, über Künstliche Intelligenz, die uns in vielen Lebenssituation gut unterstützen wird. Und von persönlichen Assistenten wie Siri oder Alexa in deutlich verbesserter Form bis hin zu intelligenten Robotern werden wir sicher noch einiges sehen in naher Zukunft.

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